Frisch wie ein Gänseblümchen

Deo – vermutlich das sensibelste DIY Thema beim Umstieg auf ein weniger giftiges Leben … und doch kam ich nicht dran vorbei.

Ich hatte ja schon eine ganze Weile diese leise Stimme in meinem Kopf, die mich warnte, mir mein Deo nicht aus den USA besorgen zu lassen – es hat ja vermutlich einen Grund, dass es in Deutschland nicht erhältlich ist und nicht einmal aus den USA direkt nach D geliefert werden kann … andererseits sind die Inhaltsstoffe deutscher handelsüblicher Deodorants nicht viel erstrebenswerter?

Aber immerhin hält es bom-ben-sicher. Ich hätte vermutlich tagelang nicht duschen können, ohne dass sich ein einziger unerfreulicher Geruchspartikel gezeigt hätte … wieder das leise Stimmchen: wer will das schon? Du duschst doch sowieso jeden Tag! ?

Was diesem leisen Stimmchen endgültig Gehör verschaffte war, dass ich neulich nach (!) dem Waschen meiner geliebten Cashmere Pullis eine Schicht weiße Ablagerungen innen in der Achselgegend vorfand, die regelrecht mit den Fasern „verschmolzen“ war. Igitt! Schlimm genug, dass ich meinen Achseln nicht ausreichend Wertschätzung entgegenbrachte, immerhin reagierte ich auf das Ruinieren meiner Lieblings-Pullover! Das war zuviel!

Gottlob rochen diese Ablagerungen wenigstens nicht nach altem Deo, dennoch mochte ich mir nicht einmal ausmalen, was in diesem Stick drin sein muss, um so etwas zu verursachen! Und wenn es in der Waschmaschine nach mehreren Einweich- und Waschgängen nicht rausgeht, was passiert dann bitte auf meiner Haut???

Zähneknirschend beschloss ich also, einen weiteren Anlauf mit natürlichem Deo zu unternehmen, obwohl ich (und/oder die jeweils gewählte Deo-Lösung) schon mindestens viermal kläglich versagt hatten.

Ich schwitze nicht wirklich stark, und doch: die Vorstellung, zu irgendeinem Augenblick in meinem Tag nicht zu duften, wie ein frisches Gänseblümchen, macht mir glatt den Garaus ?

WAS DICH BEI DER UMSTELLUNG AUF EIN NATÜRLICHES DEODORANT ERWARTET – Ein Erfahrungsbericht aus dem echten Leben ?

Während der Umstellung passieren ein paar Prozesse in deinem Körper, auf die du vorbereitet sein darfst, um das „Projekt Achsel-Detox“ erfolgreich abzuschließen:

Tag 1-3: Motiviert und entschlossen trägst du deine neue Deo-Lösung auf. Du bist begeistert: das ist definitiv das beste Deo, das du je hattest. Du duftest frisch, keine Spur von Schweiß! Warum hast du das nur nicht schon früher gewagt?

Was wirklich passiert: durch den jahrelangen Gebrauch von aluminiumhaltigen Deos, bzw. Antitranspirants sind die Poren deiner Achseln völlig verstopft. Selbst, wenn der Schweiß heraus wollte, er hätte (noch) keine Chance. Dein neues Deo beduftet lediglich die Haut darüber.

Tag 4-6: Zum ersten mal nimmst du den Hauch deines eigenen Geruchs wahr – und erstarrst! Dieser Hauch sensibilisiert deine Nase über alle Maßen, und du kannst nicht an dich halten, ständig „nachzuschnüffeln“, ob es immer noch da ist. Du möchtest am liebsten eine Tarnkappe aufsetzen und befürchtest, du stinkst wie ein Iltis.

Was wirklich passiert: Das alte Antitranspirant wäscht sich langsam aus. Die Schleusen deiner Poren öffnen sich und dein Körper stößt freudig all den Schweiß, die Bakterien und den Geruch, der bisher darin gefangen war, auf einmal ab. Das ist ganz wundervoll für deinen Körper, doch deine Nase dreht dabei am Rad.

Tag 7: Es reicht! Deine Geduld ist am Ende! Du rennst in die nächste Drogerie und kehrst reumütig in die Arme der Kosmetikindustrie zurück.

STOP! Halte durch! Je nach Dauer und Intensität deiner vorherigen Antitranspirant-Abhängigkeit braucht dein Körper bis zu zwei Wochen, um die Altlasten vollständig loszuwerden.

Deshalb war ich doppelt dankbar, diesen Test in meinem Weihnachtsurlaub durchgeführt zu haben. Es war nicht sehr warm und ich hätte ständig eine Dusche oder einen Waschlappen zur Hand gehabt, falls nötig ?

Durchhalten lohnt sich aber unbedingt, denn wenn die Altlasten erst einmal heraus sind, hast du es nur noch mit dem frischen Schweiß des heutigen Tages zu tun, und frischer Schweiß stinkt bekanntlich nicht ?

Ich muss zwar gestehen, dass ich momentan (nach vier Wochen) immer noch ein kleines Fläschchen Purify in meiner Handtasche habe – nur für den Fall – damit ich mich notfalls auf irgendeiner Damentoilette mit ein wenig Klopapier, Wasser und einem Tropfen Purify frischmachen könnte, aber bisher war es noch kein einziges Mal nötig ?

Falls du es nun selbst versuchen willst, hier das Rezept ohne Giftstoffe und Attentate auf den Hormonhaushalt, nach dem ich meine ersten DIY-Deos in einer 50 ml Sprayflasche zusammengestellt habe:

5 Tropfen
– Melaleuca

3 Tropfen
– Arborvitae
Bergamot
– Grapefruit
Lavender
– Lemongrass
– Sandalwood

2 Tropfen
– Purify
– Peppermint

1 TL FCO oder anderes Trägeröl

auffüllen mit Aloe First von Forever (davon hatte ich gerade noch einen Rest da), alternativ Rosenwasser, Hamameliswasser (je nach Hauttyp), oder einfach destilliertes Wasser.

Ich mag frische Zitrusdüfte und probiere selbst noch jedes Mal herum. Falls du es lieber blumig magst, kann ich mir Melissa, Geranium, Jasmin und Rose gut vorstellen, für einen herberen Duft vielleicht Siberian Fir oder Cypress.

Vor Gebrauch gut schütteln und gesunde Achseln genießen.

Gern geschehen


Update April 2020:  Benita hat ein Update für uns. Sie hat die beiden neuen Dos Citrus Bliss und Balance Deo von doTERRA probiert:

Leistungsanforderungen in den fünf Testtagen (0 – 19°C):
– normaler Büroalltag ✅
– schwere Einkäufe schleppen ✅
– flotte Spaziergänge ✅
– sehr flotte extra 3,5 km Umweg mit über den Zaun klettern, weil im Park eingesperrt ✅
– 4 Std Speed Cleaning ✅
– 2 Stunden Garten herrichten, Möbel putzen ✅

Wichtig ist aber auch, dass die Menschen wissen: von Drogeriemarkt-Deo auf natürliches geht nicht ohne Detox. Ich habe vor drei Monaten umgestellt, meine Achseln produzieren nur noch „frisch“ ?

 

0/5 (0 Reviews)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen